Montag, 13. Februar 2017

aus der Rezepteecke: Sunnys Kichererbsenbratlinge




Die Zutaten:

1 Glas Kichererbsen, abgetropft
1 große Zucchini, grob geraspelt
1 große Zwiebel, gehackt
1-2 Knoblauchzehen, fein gehackt
3-4 Eßl. frische Petersilie, gehackt
3 Tl. Senf
Salz, Pfeffer und Chilipulver nach Geschmack
1 Tl. gemahlener Kreuzkümmel oder Koriander
90g Haferflocken
2-3 Eßl. Erdnussbutter
1-2 Eßl. Öl
2 Eßl. Rotweinessig (oder anderer)
... bei Bedarf, wenn die Masse nicht fest genug ist
1-2 Eßl. Dinkelmehl
3 Tl. Flohsamenschalen


Die Zubereitung:

Die Kichererbsen in einer Schüssel mit einer Gabel zerdrücken.
Alle Zutaten, außer dem Dinkelmehl und den Flohsamenschalen, hinzufügen und mit den Händen durchkneten.
Sollte die Masse nicht binden, Dinkelmehl und Flohsamenschalen bis zu gewünschten Konsistenz hinzufügen.
8-10 Bratlinge formen und von jeder Seite 5-7 Minuten Goldbraun anbraten.
Nach dem Braten die Bratlinge ein paar Minuten stehen lassen, damit die Masse innen fester wird.

Sonntag, 6. März 2016

aus der Rezepteecke: Sunnys Beeren-Torte (Rohkost)



Dieses Rezept ist für eine 16cm-Form

Der Boden:

80g über Nacht eingeweichte Haselnüsse
70g Datteln, 2 Stunden eingeweicht
10-15g Kakao
eine Prise Salz
Kokosraspeln

Bis auf die Kokosraspeln alles in einer Küchenmaschine mit S-Messer zu einem klebrigen, noch etwas körnigen, Teig verarbeiten und fest als Boden in die, mit Backpapier ausgelegte, Form drücken. Den Boden mit Kokosraspeln bestreuen. Kleinen Rand formen und ins Gefrierfach stellen.

Die Füllung:

250g gemischte aufgetaute Beeren mit der Auftauflüssigkeit
60g im Wasserbad geschmolzenes Kokosöl
2TL Chiasamen -> geschrotete Leinsamen gehen natürlich auch :-)
1/4-1/2 TL gemahlende Vanille
2 Prisen Salz
60g Cashewkerne, 2 Stunden eingeweicht
1-2 Hände voll gemischte gefrorene Beeren zum unterheben
Kokosraspeln oder Kakaonibs und ein paar Beeren als Deko

Bis auf das Kokosöl, die Kokosraspeln/Kakaonibs alles im Standmixer schön cremig mixen und nach Geschmack etwas süßen. Dann das Kokosöl untermixen. 
In eine Schüssel umfüllen und 1-2 Hand voll gefrorene Beeren unterheben.
Die Masse auf den Boden verstreichen und mit einigen Beeren, Kokosraspeln oder Kakaonibs verzieren.
Dann 1-2 Stunden ins Gefrierfach, danach in den Kühlschrank stellen.


(Sunny im März 2016) 

Sonntag, 18. Oktober 2015

Aus der Rezepteecke: Sunnys Apfelkuchen (Rohkost)



Dieses Rezept ist für eine 17cm-Form

Der Boden:

120g Nüsse gemischt (Mandel, Walnuss, Paranuss)
3-4 Datteln
15-20g Kakaonibs
Prise Salz
nach belieben etwas Agavensüße

Alles in einer Küchenmaschine mit S-Messer zu einem klebrigen, noch etwas körnigen, Teig verarbeiten und fest in die Form drücken. Kleinen Rand formen und kalt stellen.

Die Füllung:

5-7 Äpfel (normale Größe)
Saft einer halben Zitrone
2 Eßl Mandelpürree
Agavensüße nach belieben
3 TL Flohsamenschalen
30g Kokosfett geschmolzen
ggf. Cranberries und/oder Kakaonibs

Im Mixer 3-4 Äpfel mit dem Saft der Zitrone zu Mus verarbeiten. Dann Mandelpürree, Süße,Flohsamenschalen und Kokosfett in den Mus geben und Mixen.
2-3 Äpfel sehr klein würfeln und sofort in Zitronenwasser geben. Dann Wasser abgießen und die Apfelstückchen unter das Mus heben. Je nach Geschmack Cranberries und/oder Kakaonibs unterrühren.

Die Masse auf dem Boden verteilen und alles z.B. mit Granatapfelkernen belegen. Den Kuchen mehrere Stunden kalt stellen, lieber zu lang als zu kurz :-)


(Susanne Bock Okt.2015) 

Mittwoch, 9. September 2015

Aus der Rezepteecke: die oberleckere Harzwälder Kirschtorte (Rohkost)



Diese Torte haben wir während unserem Rohkost-Urlaubs im Juni 2015 im Naturkost-Hotel im Harz bei einem Rohkost-Kurs zubereitet und natürlich auch gegessen :-) Ich kann jedem nur empfehlen in diesem Hotel auch einmal ein paar Tage Urlaub zu machen. Hier ein kleiner Foto-Bericht von unserem Urlaub über das Hotel und die Speisen.
Vielen Dank an den Besitzer Matthias, das er uns dieses Rezept zur Verfügung gestellt hat.

Anmerkung: Bitte viel weniger Süße als in dem Rezept angegeben nehmen!

Lasst euch diese leckere Rohkosttorte schmecken!

Sonntag, 6. September 2015

Aus der Rezepteecke: Sunnys Saatkornbrot

habe kein besseres Bild ... muss ein Schöneres machen :-) 

Zutaten:

130 g    Leinsamen
150 g    Sonnenblumenkerne
100 g    Haselnüsse oder Pekanüsse
3 Eßl     Chiasamen -> nur Leinsamen gehen natürlich auch :-)
6 Eßl     Flohsamenschalen
50 g       Sesam
1,5 TL   Salz
1-2 Eßl  Agavensüße
200 g     Hafer-, Dinkel- oder Hirseflocken
4 Eßl      geschmolzenes Kokosöl
520 ml   Wasser

Zubereitung:

Alle trockenen Zutaten verrühren. Ebenso alle Flüssigen.
Dann alles zu einem Teig vermengen, in eine Kastenform füllen und 6 bis 10 Stunden ruhen lassen.

Im vorgeheizten Bachofen bei 175°C 25 Minuten in der Form backen.

Dann das Brot aus der Form nehmen und weitere 35 Minuten auf dem Rost backen, danach abkühlen lassen und genießen.

Das Brot lässt sich prima einfrieren und kann auch getoastet werden.

(Susanne Bock Sept.2015)

Aus der Rezepteecke: Sunnys Currydip

Vorarbeiten:


Für den Dip brauchen wir erst einmal selbstgemachte Majo:

150 ml Sojamilch (ungesüßt)
Öl
1-2 TL Senf
1 Eßl Zitronensaft oder Weißweinessig
Salz
Pfeffer

Sojamilch mit etwas Zitronensaft oder einem Schuss Weißweinessig im Mixer kurz vorpürieren, bis eine festere Masse entsteht.
Bei laufendem Mixer das Öl langsam hineingeben und bis zur gewünschten Konsistenz mixen.
Die noch recht geschmacklose Masse nun mit etwas Senf, Salz und Pfeffer abschmecken.

Nun zum Dip:

5 Eßl selbstgemachte Majo
3 Eßl Sojajoghurt
1 Bund Schnittlauch gewaschen und klein geschlippelt
   Alles zusammen mischen und mit
Curry (reichlich)
Agavendicksaft
Pfeffer
   nach belieben abschmecken.

Wer den Dip etwas fester mag:
1/2 TL Flohsamenschalen einrühren


(Susanne Bock Sep. 2015)

Dienstag, 4. August 2015

Mein veganes "Experiment" und die Folgen


Du bist jetzt Veganer? Ehrlich? Das könnte ich nicht!



 Diese Frage und Aussage habe ich jetzt schon so oft gehört. Natürlich gehört auch das „Du bist aber sehr dünn geworden!“, „Da fehlen Dir doch wichtige Nährstoffe!“, „Machst Du jetzt auch diesen Trend mit?“, „Du siehst aber krank aus!“ usw. dazu. Die Leute die mich schon seit Jahren kennen, können oder wollen nicht verstehen warum ich Veganer geworden bin und ich mich so gut wie schon lange nicht mehr fühle und das nie mehr ändern möchte. Ausführliche Erklärung gefällig? Dann gehe ich zuerst einmal ein paar Jahre zurück und hole ein bisschen aus.

Vorab aber schon einmal zur Einstimmung folgender Bildvergleich von mir:
vor dem "Experiment" 95kg und danach 72kg

Noch eine Anmerkung zu diesem Artikel:
ich bin kein guter Schreiberling und deswegen sind falsch gesetzte oder fehlende Kommata, wirrer Satzbau und Schreibfehler pure Absichten und sollen den Text auflockern ;-)

Und das hier ist übrigens mein erster Blogeintrag den ich verfasse :)

Und warum mache ich das? Ich hatte einfach große Lust dazu meinen veganen Werdegang schriftlich fest zu halten, da ich selber über mich so überrascht und erstaunt bin. Und ich habe auch schon viel Lob zu meiner "Transformation" erhalten. Krass, unglaublich, Respekt, Hut ab, dickes Lob usw. waren die Worte die viele mir zu mir gesagt oder geschrieben haben. Danke dafür!
Und nun geht es los ...


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Fleisch

Originalbild aus meiner Küche vor dem "Experiment"
Meine Ernährung war sehr fleischlastig, fettig und kalorienreich. Morgens um neun, vorher habe ich außer viel Kaffee mit Milch und Zucker nichts rein bekommen, ein Schnitzelbrötchen mit Ketchup oder ein Frikadellenbrötchen mit Senf, mittags eine Currywurst mit Pommes und Majo oder eine Pizza, abends ein großes oder zwei Stück Schweinesteak (Beispiel siehe Bild oben) mit einem Knoblauchbutterbaguette und dann noch eine Tüte Chips hinterher. Natürlich gab es auch so etwas wie Gemüseauflauf, Reispfanne, Hähnchen und Kartoffeln und Gemüse zum Fleisch. Und zum Frühstück durfte es auch mal ein Ei und ein Nussschmiere-Brötchen sein.
So, oder so ähnlich habe ich täglich meine Nahrung zu mir genommen. Ernährungstechnisch hatte ich also die ganz großen Scheuklappen auf. Und Bewegung? Nun ja, die hielt sich doch sehr in Grenzen, auch da ich Sesselpupser von Beruf bin. Neben dem Übergewicht hatte ich natürlich auch so meine Wehwehchen, wie Sodbrennen, Neurodermitis, Kopfschmerzen, Schnupfen und ab und zu Durchfall, aber dafür gibt es ja viele Mittelchen in der Apotheke die da helfen sollen, denn z.B. Rennie räumt ja bekanntlich den Magen auf. Gedanken über meine Gesundheit habe ich mir nicht wirklich gemacht, denn Übergewicht wird ja in der heutigen Zeit als „gut genährt“ oder auch „normal“ bezeichnet.

Der „Dicke"

etwas gepflegter aussehend der "Dicke" in 2011
Im Jahr 2000 zog ich mit meiner Freundin zusammen in eine große Wohnung mit einer großen Küche und hier fand 10 Jahre lang meine Mästung statt. In 2 1/2 Jahren hatte ich wahnsinnige 25kg zugelegt und es hatte mich nicht gestört! Und das angefressende Gewicht wollte gehalten werden. Am Ortseingang war praktischerweise mein Lieblingsitaliener, bei dem ich solche Sachen wie Bologneseschnitzel mit Schinken und Käse überbacken mit Spaghetti Bolognese als Beilage (ja, richtig gelesen: als Beilage!) bestellt und mit nach Hause nahm. Natürlich habe ich immer aufgegessen, da ich ja das lecker Fleisch nicht wegschmeißen wollte. In 5 Minuten Fußweg Entfernung von unserer Wohnung gab es auch noch einen Jugoslawen, der eigentlich nur Fleisch auf der Karte hatte und da war ich auch öfters, da ich ja Fleisch sehr mochte.
Nach 10 Jahren in der neuen gemeinsamen Wohnung ging die Beziehung ziemlich beschissen auseinander. Sie wollte wohl den schnarchenden „Dicken“ nicht mehr und ging fremd. Das war es dann nach fast 12 Jahren Beziehung. Nun stand für mich ein privater und geschäftlicher Ortswechsel vom Raum Frankfurt/Main nach Koblenz an. Ich arbeitete schon seit ein paar Jahren für eine Abteilung unserer Firma die in Koblenz sitzt, also habe ich mich versetzen lassen um neu anzufangen. Ich ernährte mich noch noch immer fett- und fleischlastig, konnte aber nach der Trennung nicht mehr so viel essen und nahm somit ein paar Kilo (im einstelligen Bereich) ab, war aber noch immer ein dicker Klops mit 95kg Gewicht. Ja, ich hatte fast die 100 erreicht. Heute eine schrecklich gruselige Vorstellung ...

Meine Traumfrau

Glücklich, einfach nur glücklich :-)

Dann lernte ich Mitte 2012 die allerbeste und tollste Frau meines Lebens kennen. Was die Ernährung betrifft, wurde meine fleischlastige Nahrung reduziert und es kam mehr Gemüse auf den Tisch. Auch wurde viel Joghurt und Obst gegessen.
Und so nebenbei hörte ich auch noch auf zu Rauchen. Das war ein Laster das ich seit meinem 18. Lebensjahr hatte. Im nach hinein kann ich nur den Kopf darüber schütteln, wie viel Geld ich in den Jahren verqualmt hatte. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch aufgegangen.
Und wir gingen viel Spazieren, teilweise bis zu 10km, was für mich früher schon eine ausgiebige Wanderung war. Ich merkte wie es mir immer besser ging und ich wieder ein paar Kilo abnahm, das lag aber nicht nur an weniger Fleisch und kein Rauchen mehr, sondern an vor allem an meiner Traumfrau, die mir neuen Lebensmut bzw. ein neues Leben schenkte.

Das „Experiment“

Ich Fleischesser konnte sogar Gemüse schneiden und anrichten :-)

Leider hat meine Traumfrau seit 25 Jahren eine schwere Pollenallergie und war zu den Pollenflugzeiten ziemlich krank. Ende 2013 bekam sie den Tipp von ihrer Schwester, alle tierischen Produkte, Weißmehl, Industriezucker und alle Industrie(müll)produkte, wegen der vielen Zusatzstoffe, weg zu lassen und sich von Obst, Gemüse, Nüssen und gesundem Getreide zu ernähren. Das wollte sie sofort in die Tat umsetzen und ich sagte zu ihr, das ich das „Experiment“ mal mit mache.
Ich? Sicher? Moment mal: nennt sich diese Ernährungsform nicht vegan? Ich wollte wirklich versuchen mich vegan zu ernähren um ihr ein Gefallen damit zu tun? Oh Schreck, da ist dieses Wort „vegan“ in meiner direkten Nähe. Körnerfresser. Lauter Irre. Alle nicht von dieser Welt. Blass, grau und dünn. Missionierende Sektenmitglieder. Und ich will in diese merkwürdige und für mich nicht nachvollziehbare vegane Welt eintauchen?

Vegetarisch

So sah mein vegetarischer Inhalt im Bürokühlschrank aus 

Na gut, probiere ich es erst einmal vegetarisch. Also Milchprodukte und Ei bleiben erst einmal, aber das Fleisch ist weg. Ich hatte Angst. Kein lecker Fleisch mehr auf den Grill schmeißen und frisch vom Grill mit Kräuterbutter oben drauf genießen. Keine Currywurst oder Bratwurst mehr an meiner Lieblings-Imbissbude. Zwischendurch kein Fleischkäsebrötchen beim Einkaufen im Globus mehr. Dafür viel Obst und Gemüse. Sehr viel.
Zu zweit geht alles besser, heißt es doch so schön und ja, es funktionierte wirklich!
Vor allem meine Süße beschäftigte sich mit dem Thema Ernährung und las sehr viel, klärte mich zu dem Thema auf und ich lernte viel von ihr (wobei wir heute noch täglich immer wieder viel dazu lernen). Das Internet war natürlich auch eine große Hilfe für uns und hier entdeckten wir z.B. Alexandra und Lars von Rohe Energie, die uns von Anfang an mit ihren sehr informativen und toll gemachten Videos begleitet haben.
Was braucht der Körper für Nährstoffe und welchen ungesunden Schrott muss man weglassen. Darüber hatte ich mir noch nie so richtig Gedanken gemacht. Und so nebenbei nahm ich wieder ein paar Kilo ab.
Meine vegetarische Phase dauerte drei Monate und ich kann mich noch gut an mein letztes Stück vom Tier erinnern: ich aß gerade ein Ei und habe dabei gelesen das in einem Ei bis zu 120tausend Fäulnisbakterien vorhanden sind und es eigentlich eine Gebärmutter in einer Kalkschale verpackt ist. Mir bleib der Bissen im Hals stecken und das war das letzte vom Tier was ich gegessen hatte.
Oh verdammt! Jetzt ist es passiert! Ich bin vegan! Hilfe!

Vegan

Gemüsepfannenversuch mit Tofu ...
Kam bei uns nicht gut an und seit dem gibt es Tofu bei uns so gut wie nie :)

Keine tierischen Produkte, kein Weißmehl und keine Industrieprodukte mehr. „Was kann man denn da noch Essen?“ ist mit einer der berühmten Sprüche die ich noch heute höre.
Und was esse ich? Viel abwechslungsreicher, reichhaltiger und leckerer als zuvor, wie ich feststellen musste. Und Flüssigkeit in Form von frischen Säften und Smoothies sollte man zu sich nehmen. Einen Zentrifugenentsafter hatten wir uns schon gekauft und jetzt musste noch ein Hochleistungsmixer für die Smoothies her. Wir informierten uns auf den Messen Rohvolution und Veggieworld und kauften uns einen Bianco Forte mit Nass- und Trockenbehälter, da er uns als Anfänger vom Preis-/Leistungsverhältnis und von der Bedienung her zusagte. Smoothies sind so lecker und es gibt so viele Variationsmöglichkeiten.
Auf diesen Messen haben wir uns auch viel über Fleischerzatzprodukte informiert und diese natürlich auch probiert. Teilweise war die Konsistenz wirklich eklig und oft waren diese Produkte überwürzt und aus Seitan, das aus Weißmehl bzw. dem Weizeneiweß hergestellt wird und Weißmehl wollen wir nicht zu uns nehmen. Wir schüttelten den Kopf und sagten zu uns "Brauchen wir nicht", da es ja auch mehr als genug Obst- und Gemüsesorten und Rezepte ohne Fleischersatzprodukte gibt. Merkwürdig. Da gibt es Fleischersatzprodukte die sogar wie paniertes Schnitzel aussehen und ich als ehemaliger Fleischsüchtiger sage das ich das nicht brauche. Bei so einer Ernährungsumstellung passiert wohl auch sehr viel im Kopf.
Und die Pfunde purzelten bei mir weiter so vor hin. Aber ich fühlte mich teilweise nicht so gut. Was war passiert? Der Körper entgiftete und entschlackte. Ich rutschte unter 70kg auf 67kg und ich stellte diese Ernährungsform in Frage. Ich sah im Gesicht schlimm aus, da die Wangen eingefallen waren und ich unheimlich blass war. Als in Norddeutschland geborener (in Hamburch) habe ich sowieso eine blasse Schnute, aber hier sah ich nicht wirklich gut aus. Ich mache doch zusammen mit meiner Süßen schon seit fast einem Jahr Hatha-Yoga, für mich definitiv für die Fitness effektiver als die Mukkibude (haben diese gekündigt), Zuhause trainieren wir zusätzlich noch mit der Flexi-Bar und Hanteln und wir Wandern viel. Und Essen tue ich auch viel. Wieso nehme ich dann so viel ab?

Zeit und Geduld


Hier wiege ich nur noch 67kg und sehe nicht so gut aus, 
aber der Spruch gilt nicht für diese Phase in der Ernährungsumstellung ;-)

Der Körper braucht Zeit um sich umzustellen. Das geht nicht von heute auf morgen, auch nicht in ein paar Wochen. Also viel Geduld ist in dieser Phase der Umstellung angesagt. Wenn der Körper sich entgiftet und entschlackt hat, geht es wieder merklich aufwärts. Ein irres Gefühl den eigenen Körper ganz neu zu erleben. Vor allem die Verdauung hat sich bei mir geändert. Darf man das so schreiben? Ich habe noch nie so gut und problemlos gekackt. Keine Schmiererei mehr und noch kaum Stinkerei. Und dann noch zwei mal, manchmal drei mal täglich fester und schneller Stuhlgang. Endlich keine langen und stinkenden Sitzungen mehr. Das muss ich mal so offen sagen :)
Neben der ausgewogenen Ernährung ist auch das Kauen wichtig. Meine Süße hat oft mit mir lieb gemeckert: „Denk daran, mindestens 30 mal bei jedem Bissen kauen, damit die Nahrung vorverdaut in den Magen kommt“.
Und es geht wieder aufwärts. Die Waage peilt die 72kg an, was bei 173cm Größe (in meinem Alter mit schrumpfender Tendenz) eigentlich in Ordnung ist. Und es ist etwas mit meinen Augen passiert. Ich habe zwar darüber gelesen, aber es als Quatsch abgetan. Aber es stimmt: durch die Entschlackung im Körper wird sogar das Augenwasser gereinigt und die Sehschwäche wird weniger. Kein Witz. In die Ferne hatte ich nur eine kleine Sehschwäche und mit der Brille bekam ich auf einmal merkwürdigerweise Kopfweh. Ohne Brille ging es wieder. Es sind z.B. bei Verkehrsschildern noch leichte Schatten und die Schriften herum, aber ich kann jetzt ohne Fernbrille durchs Leben gehen. Auch kann ich bis zu drei Stunden ohne Bildschirmarbeitsplatzbrille am Laptop arbeiten. Wenn ich aber den ganzen Tag im Büro vor meinen Bildschirmen sitze, geht es nicht ohne. Aber ganz ohne Fernbrille rum zu laufen ist ein schönes Gefühl.
Und da wir uns ausgewogen ernähren und wirklich darauf achten was der Körper braucht, bauen sich bei mir sogar wieder Muskeln auf. Und die Haut wird wieder straffer. Wirklich. Auch das ist kein Witz, da ich das selber erlebt habe. Und ich gehe wieder richtig aufrecht, lächelnd und gut gelaunt durch das Leben. Ich bin so froh das ich mit diesem „Experiment“ angefangen und es durchgehalten habe.

Rohkost

Mit Cashew- und "Grüner" Creme gefüllte Champignons ... superlecker Rohkost

Das ist doch Salat, oder? So hatte ich vor der Ernährungsumstellung gedacht. Rohkost ist ja so was von vielfältig und lecker. Das hätte ich nie erwartet. Aber damit wir das richtig zubereiten und genießen können, haben wir uns noch einen Dörrer, den Sedona Combo, den Personal Blender, als Mixer für kleine Mengen, und eine Küchenmaschine mit S-Messer, wird z.B. für Rohkostkuchenteig benötigt, zugelegt. Damit sind die technischen Voraussetzungen für die Rohkostküche gegeben.
Es ist mittlerweile der Wahnsinn was meine Süße in ihrer Rohkostküche zaubert. Ein paar Experimente gehen natürlich auch mal schief, aber bei vielen Sachen haben wir oft den „Wow-Effekt“. Derzeit sind wir, ich denke mal auch sommerbedingt, bei 90 bis 95% Rohkostanteil in unserer Ernährung.
Auch tun wir jetzt viele Wildkräuter sammeln, wie z.B. Giersch, Vogelmire, Franzosenkraut, Breit- und Spitzwegerich und was wir derzeit sonst noch so kennen. An den meist bitteren Geschmack gewöhnt man sich aber mit der Zeit. Und zur Zeit trocknen auf unserem Dachboden wieder viele Brennnesseln mit viel Samen dran, die wir dann als Wintervorrat in Gläser füllen.
Jetzt entdeckte ich auch noch Facebook für uns, das ich eigentlich immer abgelehnt habe. Aber hier gibt es so viele Gruppen und Menschen die sich mit der veganen Ernährung, Rohkost und Wildkräutern beschäftigen. Tipps, Tricks, Informationen und sehr viele Rezepte finden sich hier. Und nur deswegen benutzen wir es jetzt. 

Ethik

"Miss Piggeldy" lebt auf dem Tierlebenshof Hunsrück und wird mein "Patenschwein" werden

Update:
Miss Piggeldy ist jetzt jetzt unser Patenschwein :-)

Dieser Punkt kommt unweigerlich zu der bewussten Ernährung dazu. Warum war das Fleisch was ich gesessen und die Milch die ich getrunken habe eigentlich immer so günstig? Ich sah nur die geschönten Bilder in der Werbung und stempelte die Massentierhaltung als Einzelfälle ab. Aber jetzt wollte ich es genauer wissen und nicht mehr wegsehen. Z.B. im Globus und in der Metro gibt es in den meterlangen Selbstbedienungs-Kühltheken Unmengen von Fleisch, die Milchregale sind auch mit zig Litern Milch gefüllt und diese Mengen müssen ja irgendwie produziert werden. Glückliche grasende Kühe auf der Weide und fröhlich tobende Schweine auf der Wiese und  z.B. die "Familie Bauer" (bei dieser Joghurtwerbung könnte ich kotzen), wie es uns die Werbung weismachen will, sollen diese Mengen "produzieren"? Das habe ich vor meinem "Experiment" gelaubt, wurde aber eines Besseren belehrt.
Dank einigen Organisationen, vielen Gruppen und auch einzelnen Personen, wird die ungeschminkte Wahrheit ans Licht gebracht:

  • Massentierhaltung mit unvorstellbaren Zuständen.
  • Riesige Mengen von Antibiotika und Genfutter für die Tiere.
  • Unvorstellbare Mengen von Gülle aus der Massentierhaltung vergiften unseren Planeten.
  • Massenrodung des Regenwaldes in Südamerika für den Anbau von Gensoja als Futter für die Massentierhaltung. Nein, nicht die Veganer sind für die Abholzung verantwortlich, sondern der Billigfleischhunger der Welt! 
  • Eine Kuh muss wider ihrer Natur immer wieder künstlich geschwängert werden, damit sie Milch geben kann und jedesmal wir ihr das Kalb kurz nach der Geburt gnadenlos weggenommen und das wird dann zu Kalbfleisch und Leberwurst verarbietet. 
  • Jährlich werden hunderttausende Kühe geschlachtet obwohl sie schwanger sind und das Kalb erstickt qualvoll wenn die Mutter getötet wird.  
  • Jährlich werden Millionen von männlichen Küken kurz nach der der Geburt lebend geschreddert oder vergast, da sie zu nichts zu gebrauchen sind.
  • ...

Und das sind nur einige Punkte der ungeschminkten Wahrheit die ich leider zu meinen fleischfressenden Zeiten nicht gesehen bzw. ignoriert habe.
Wir haben nach unserem ersten "veganen Tag" ein dreiviertel Jahr gebraucht um uns Earthlings (ich habe mal die aktuellste Version mit deutscher Synchronisation verlinkt) anzuschauen, weil diese Dokumentation schwer zu ertragen ist. Viele kommen hier z.B. nicht mit den KZ-Vergleichen zurecht, aber hier sollte man sich auf die Tiere und auf das unendliche Leid was ihnen zugeführt wird konzentrieren. Die Bilder hier sprechen für sich und müssen vor mir nicht weiter kommentiert werden.
Um so erfreulicher ist es, das es Menschen gibt die sich um Tiere kümmern, die zum Schlachter sollten, die keiner haben will, die eingesperrt leben mussten usw. Vor kurzem haben wir den Tierlebenshof Hunsrück besucht. Es war so toll zu sehen und zu erleben, wie zwei Menschen sich aufopfernd um derzeit 51 Tiere kümmern. Unsere tiefe Verneigung und absoluten Respekt vor den beiden. Ich kann jedem nur empfehlen auch einmal bei so einem Hof vorbei zu schauen. Natürlich darf man auch das Spenden nicht vergessen, da z.B. dieser Hof nur mit Spenden und ehrenamtlichen Mitarbeitern überleben kann.

Gesundheit und Fitness

Topfit beim Wandern in der Baybachklamm im Juli 2015

Fleisch, Milch, Eier, Weißmehl und Industrienahrung machen krank. Warum behaupte ich das? Ganz einfach: seit dem ich das nicht mehr zu mir nehme und mich bewusst ernähre, fühle ich mich gesund und fit wie schon lange nicht mehr.
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Aktualisierung am 06.08.2015
Ich wollte es zwar schreiben, hatte es aber vergessen: 
meine Süße hat nun das zweite Jahr nach unserer Ernährungsumstellung KEINE Pollenallergie mehr! 25 Jahre Quälerei haben tatsächlich ein Ende und das ohne sinnlose Therapie und Medikamente. 
Also Allergiker: probiert es auch mal aus. Vegan tut nicht weh, sondern tut sehr gut! :-)
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Ich werde oft gefragt wie viele Nahrungsergänzungsmittel ich nehmen muss damit ich so fit geworden bin und bleibe. Die Antwort: nur eins bzw. drei.
1. Vitamin B12 nehme ich in Tablettenform zu mir. "Aber Tabletten sind doch ungesund und Du musst wegen dem B12 Fleisch essen!" ist einer der vielen nervigen Sätze die ich nicht mehr hören kann. "Wenn im Fleisch B12 vorhanden ist, dann ist es über das Futtermittel zugeführt, da kein Tier in der Massentierhaltung auf der Weide steht und Vitamin-B-12-bildende Bakterien über das Grasen zu sich nimmt. Und euer Fleisch kommt nun mal zu 95% aus der Massentierhaltung und ich kann somit problemlos eine B12-Tablette schlucken. Ihr solltet das aber auch tun, da nicht immer im Futtermittel B12 für die Tiere zugemischt ist." ist dann so, oder so ähnlich meine Antwort darauf.
In den Monaten mit wenig Sonne nehme ich noch 2. Vitamin D3 und 3. Vitamin K2 zu mir. D3 sollte aber jeder zu sich nehmen, der nördlich des Breitengrades von Barcelona wohnt. Erst südlich davon reichen die Sonnenstrahlen aus um Vitamin D3 im Körper selbst zu bilden. Es wird oft empfohlen zum D3 auch K2 in Kombination zu nehmen und deswegen nehmen wir es.
Wenn mann diese und viele andere Dinge, wie z.B. auch viel Bewegung und viel an der Frischen Luft sein beachtet, steht einem gesunden Leben nichts mehr im Wege. Und fit bin ich durch dieses "Experiment" geworden. Ich habe wieder so viel Kraft, das ich morgens im Bad zwischen Rasieren, Duschen und Zähneputzen mittlerweile jeweils 35 Liegestütze mache; das sind 105 jeden Morgen. Zu meiner "Fleischzeit" habe ich nicht einmal 10 geschafft. Und zu der Gesundheit zähle ich auch dazu, das ich viel ruhiger und ausgeglichender geworden bin. Das ist wirklich auffällig, da ich zuvor sehr schnell "auf 180 war".


Die Folgen meines "Experiments"

Das Essen hier hat ein Gesicht! 
Aber das hier darf ich essen :-)

Ich werde nie wieder ein tierisches Produkt zu mir nehmen!
Auch Weißmehl (Ausnahmen in kleinen Mengen sind ab und zu gestattet) und der ganze Industrieproduktmüll wird nicht mehr in meinen Körper gelangen.

Und ich habe bei diesem "Experiment" etwas ganz wichtiges gelernt:
mit einfach nur Weglassen ist es nicht getan. Es ist sehr wichtig das man sich intensiv damit beschäftigt, was der Körper für Nährstoffe braucht und auf was man besonders achten muss, wie z.B. das Nüsse vor dem Verzehr eingeweicht bzw. gewässert werden (das hat die Rohkostlady hier ausführlich beschrieben), und das man sich ausgewogen und vielfältig ernährt. Am besten wie wir, so gut wie ohne Industrieprodukte und nur frisches Obst und Gemüse, alle Arten von Nüssen und Körnern (außer Weißmehl) und am besten alles Bio, selbst gekeimete Saaten und frische selbst gesammelte Wilkräuter. Da wir das alles beachten gibt es Mangelerscheinungen bei uns heute nicht.
Diese Ernährungsart ist so vielfältig, das ich noch heute immer wieder überrascht werde. Ich hätte das nie geglaubt das man mit einer veganen Ernährung auf nichts verzichten muss. Auch spielt der Ethische-Aspekt (siehe weiter oben) eine wichtige und große Rolle. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, damit unsere Nachfahren in keiner komplett vergifteten und zerstörten Welt leben müssen. Aus diesem anfangs "Experiment" ist jetzt ein Hobby und eine Lebenseinstellung geworden.
Deswegen bleibe ich bzw. bleiben wir vegan.

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Update:

Ich bin noch immer überrascht und natürlich auch sehr erfreut über die positive Resonanz zu meiner Schreiberei. Und was ich garnicht erwartet hätte: zu diesem Blogartikel hatte ich vier Wochen später am 02.09. ein Interview per Web-Konferenz. Ich war sehr nervös :-)


Hier der direkte Link zu YouTube

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Und noch ein Update:

Ich wurde oft nach meinen Blutwerten gefragt und ich kann nur sagen das sie jetzt nach dieser Ernährungsumstellung sehr gut sind. Ich habe bei ein paar Parametern noch nicht herausgefunden was das genau ist, aber alle diese Werte sprechen doch für sich, oder? :-)





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ENDE


Holger Kleinert, 04. August 2015